Das aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts stammende und unter Denkmalschutz stehende Haus weist einen Hauskern der Gotik und Renaissance auf. Die Straßenfassade wurde im 18. Jhd. barockisiert. Das Haus war bis in die 60er Jahre unter einfachsten Bedingungen bewohnt und danach jahrzehntelang als Lagerfläche eines Gewerbebetriebes genutzt.
Nach radikalem Abbruch der rückseitig angebauten Produktionshallen und einer Spurensuche in die Vergangenheit wurde das historische Gebäude aus dem langen Dornröschenschlaf geweckt und zu einem Wohnhaus umgebaut.
Das Ziel war, die alte Substanz zu erhalten und mit einem zeitgemäßen Zubau zu ergänzen. In guter Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurden verborgene Schätze, wie Sandsteinmauern, Holzdecken, Renaissance-Sgraffito und Rauchküche freigelegt und die Sanierung und Instandsetzung des Gebäudes unter Berücksichtigung alter Techniken und Materialien umgesetzt.
Der moderne Zubau orientiert sich zum Hofgarten und ist von der Straßenseite nicht sichtbar. Die offene Wohnküche bildet das Wohnzentrum und ist optisches Bindeglied zwischen introvertiertem Altbau und Garten. Die Materialien der neuen Einbauten und Möbel bilden durch Ihre Formensprache bewusst einen atmosphärischen Kontrast zum Altbau.
Der Garten wurde in Zusammenarbeit mit einer Gartenplanerin konzipiert und neu angelegt.
Gesamtplanung und Bauabwicklung: RAUMREICH
Fotografie: Ilse Lahofer